Rasseportrait
"American Bulldog"
Geschichte und Herkunft
Der American Bulldog ist im Südosten der USA als ländlicher Gebrauchshund zur Arbeit mit Vieh und als Wach- und Jagdhund entstanden. Er war keine Rasse, die auf bestimmte extreme anatomische Merkmale hin gezüchtet wurde. Wichtiger waren die körperlichen Voraussetzungen, um die Aufgaben eines Farmhundes erfüllen zu können. Er musste stark genug sein, um sich beim Treiben gegen Schweine oder Rinder durchsetzen zu können, aber auch schnell und beweglich genug, um bei der Jagd eingesetzt zu werden. Dabei musste er Verträglichkeit mit allen auf der Farm lebenden Menschen und Tieren an den Tag legen.
Offizieller American Bulldog Standard Erstellt von der American Bulldog National Alliance (ABNA) Aus dem Englischen übersetzt von Gesa Fenge
Allgemeine Erscheinung Der American Bulldog ist ein athletischer, temperamentvoller und mittelgroßer bis großer Hund, der über große Kraft, Beweglichkeit und Sicherheit verfügt. Sei Ausdruck sollte Intelligenz und Wachsamkeit widerspiegeln. Der stämmige, kraftvolle und schon kompakte Rahmen ist charakteristischer Weise bei Rüden noch untersetzter und knochenstärker als bei den etwas feineren Hündinnen. Einige Zurückhaltung gegenüber Fremden und Dominanz gegenüber anderen Hunden sind erlaubt. Wie auch immer, ein American Bulldog darf weder extrem ängstlich, scheu oder aggressiv gegenüber Menschen und bevorzugt auch nicht gegenüber anderen Hunden sein. Aufgrund seiner kennzeichnenden physischen und mentalen Eigenschaften, zusammen mit seinem Bestreben ein perfekter Kumpel und Arbeitshund zu sein, sollte der American Bulldog niemals mit absolut unterschiedlichen Rassen, wie dem American Staffordshire Terrier oder dem American Pit Bull Terrier verwechselt werden.
Anmerkung der ABNA: ABNA-Richter sind speziell beauftragt, mit Verantwortung die anlagebedingte Ausgeglichenheit des Wesens, so wie die struckturelle Einheitlichkeit aller Hunde abzuschätzen. Tiere, die ein weniger als akzeptabel stabiles Wesen zeigen, sind vom Wettbewerb auszuschließen. Die beiden unterschiedlichen Typen des American Bulldogs offiziell anerkennend, fordert die ABNA, daß diese getrennt gerichtet werden. Obwohl die ABNA beschlossen hat, die zwei American Bulldog Typen als Classic, sonst Johnson, und Standard, sonst Scott, zu nennen, bedeutet dies nicht, daß sie diesen beiden Männern, welche so bedeutend zu dieser Rasse und ihrer Erhaltung beigetragen haben, nicht den gebührenden Respekt und die entsprechende Würdigung entgegen bringt. Der einzige Grund hierfür ist, daß wir uns von einzelnen Personen entfernen und den Fakt aufgreifen wollen, daß es zahlreiche gute American Bulldog Züchter gegeben hat.
Schulterhöhe und Gewicht Rüden sollten 56 bis 71 cm hoch und 35 bis 60 Kg schwer sein. Hündinnen sollten 51 bis 66 cm hoch und 30 bis 50 Kg schwer sein. Das Gewicht sollte zur Schulterhöhe und zum Körperbau passen. Ein Hund sollte weder über- noch untergewichtig sein.
Standard: Das Erscheinungsbild des Hundes ist schlanker und athletischer Classic: Das Erscheinungsbild des Hundes ist größer und kräftiger.
Farbe Weiß oder weiß mit Flecken unterschiedlicher Ausdehnung in allen Schattierungen von gestromt, braun, rot oder gelbbraun. Rein schwarz und/oder jede Schattierung von merle ist nicht erlaubt. Eine komplett schwarze Maske ist nicht bevorzugt.
Fell kurz, weniger als 2,5 cm lang und variierend von weich bis hart. Langes, federiges oder krauses, wuscheliges Haar ist nicht erlaubt.
Kopf Der Kopf sollte im Verhältnis zur Größe des Hundes und seines Körperbaus relativ groß und breit sein. Die Schädeldecke sollte flach sein und quadratisch wirken. Zwischen den Augen befindet sich eine deutliche Rinne. Der Stop ist abrupt und tief. Der Kopf ist durchgehend gut bemuskelt, mit vorspringenden Wangen. Ein extrem schmaler Kopf ist bei beiden Typen nicht erlaubt.
Standard: Insgesamt kastenförmig bis keilförmig in der Erscheinung, mit einem leicht flacheren Stop und weniger faltig. Classic: Insgesamt kastenförmig bis rund in der Erscheinung, mit einem ausgeprägteren Stop und stärkerer Faltenbildung.
Augen Die Augen sollten rund und mittel groß sein. Sie sollten weit auseinander liegen. Schwarz oder dunkelbraun sind die bevorzugten Farben. Schwarze Augenränder sind ebenfalls bevorzugt. Schielen und/oder unsymmetrische Augen sind fehlerhaft.
Fang Der Fang sollte relativ breit und quadratisch sein. Die großen Kiefer sind gut bemuskelt und lassen auf große Stärke schließen. Die Lippen sind voll aber nicht lose. Schwarz pigmentierte Lippenränder sind bevorzugt.
Standard: Der Fang sollte 30% bis 40% der gesamten Kopflänge ausmachen. Classic: Der Fang sollte 25% bis 35% der gesamten Kopflänge ausmachen.
Zähne Der American Bulldog sollte über 42 bis 44 Zähne verfügen. Große Zähne sind zu bevorzugen. Bei Arbeitshunden sind abgebrochene Zähne nicht zu bestrafen. Ist eine tierärztliche Entfernung von Zähnen notwendig, so muß hierüber ein tierärztliches Zeugnis vorliegen.
Zahnstand Die Zähne sollten bei beiden Typen bei geschlossenem Fang nicht sichtbar sein.
Standard: Ein leichter Vorbiß wird bevorzugt (entgegengesetztes Scherengebiß) Ein mäßiger Vorbiß, Scheren- oder Zangengebiß werden geduldet. Classic: 0,6 cm bis 1,3 cm Vorbiß werden bevorzugt. Ein Zangengebiß ist nicht bevorzugt. Ein Scherengebiß ist fehlerhaft.
Nase Schwarz ist die gewünschte Farbe. Eine rote, braune oder graue Nase ist zulässig, eine pinke oder gepunktete Nase fehlerhaft.
Ohren Die Ohren sollten von mittlerer Größe sein. Sie dürfen, ohne Bevorzugung, sowohl als Schlapp-, als auch als Rosenohr fallen. (in den USA sind kupierte Ohren noch zulässig)
Hals Der Hals sollte mittlerer Länge und sehr muskulös sein. Er sollte sich von den Schultern zum Kopf verjüngen und leicht gebogen sein.
Schultern Die Schultern sollten ebenfalls muskulös und gut definiert sein. Die Schulterblätter sollten gut geneigt sein und einen Eindruck großer Kraft geben.
Brust Die tiefe, breite Brust bringt Kraft und athletische Fähigkeit zum Ausdruck. Der Brustkasten ist gut proportioniert und ausbalanciert. Die Front sollte insgesamt gerade und gut ausbalanciert sein. Die Brust darf weder schmal noch extrem breit sein, auch dürfen sich die Ellenbogen weder aus- noch eindrehen.
Körper Der Körper sollte kompakt und relativ kurz sein, kraftvoll und athletisch in der Erscheinung, gut proportioniert und ausbalanciert. Die Rippenbögen müssen gut gebogen und ausgeprägt sein, die Lenden mäßig zurückgesetzt. Der Körper darf nicht übermäßig lang sein.
Rücken Der Rücken sollte breit, relativ kurz sein und große Kraft zum Ausdruck bringen. Er ist über den Lenden leicht aufgezogen. Der Rücken darf weder schmal noch weich sein.
Standard: Eine geradere, ebenere Obere - Linie wird bevorzugt. Classic: Der Eindruck, das Hinterteil sei leicht höher als die Schultern, wird geduldet.
Läufe Die Läufe sollten kräftig und gerade sein, mit mäßigen bis schweren Knochen. Gut bemuskelt vorne und hinten. Die Hinterläufe sollten relativ gewinkelt und parallel sein. Die Wickelung darf weder übermäßig noch gar nicht vorhanden sein. Starke O-Beine und/oder Kuhhessigheit sind inakzeptabel.
Hinterhand Die Hinterhand sollte kräftig und rund sein und über eine gut definierte Muskulatur verfügen. Nicht so breit, wie die Schultern, aber gut ausbalanciert. Die Hüften sollten weder schmal noch schwach bemuskelt sein.
Rute Die Rute ist tief angesetzt, kräftig am Ansatz und sich zum Ende hin verjüngend. Entspannt sollte sie bis zu den Sprunggelenken reichen. Sie sollte nicht in einem geschlossenen Kreis enden. (In den USA werden kupierte Ruten akzeptiert.)
Pfoten Die Pfoten sollten von mäßiger Größe sein. Mit gut aufgeknöcherten Zehen und engen Zehzwischenräumen. Sie sollten nicht gespreizt sein.
Gangwerk Der American Bulldog sollte sich mit Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Kraft und einer gewissen Elastizität im Schritt bewegen. Alle Läufe bewegen sich parallel zur Laufrichtung, wobei sich die Vorderläufe deutlich strecken und die Hinterläufe den Hund vorwärts schieben. Die Läufe sollten sich nicht extrem breit bewegen. Kreuzende Vorder- und/oder Hinterläufe sind fehlerhaft.
Standard: Ein strafferes, athletischeres Gangwerk wird bevorzugt Classic: Ein rollender Gang wird akzeptiert.
Bemerkung: Rüden mit weniger als zwei komplett in den Hodensack abgestiegenen Hoden, taube Hunde sowie kastrierte oder sterilisierte Hunde dürfen nicht im Show - Ring vorgeführt werden.
Anmerkung des Übersetzers: Zwar werden Hunde des Standard und des Classic Typs getrennt gerichtet, in der Zucht erfolgt aber weder in den USA noch in Europa eine Trennung. Aus diesem Grund gibt es auch Hunde, die nicht problemlos einem Typ zugeordnet werden können, die sogenannten Hybrid - Hunde. Hierbei handelt es sich teilweise um sehr korrekte, attraktive Tiere, die erfolgreich in beiden Klassen ausgestellt werden können.
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